Sehr geehrte Damen und Herren,
Kriminalitätsstatistiken vermelden seit Jahren einen
bundesweiten Rückgang der Kinder- und Jugend-
kriminalität. Unter der Annahme, dass die Herausfor-
derungen der letzten Jahre erfolgreich gemeistert
wurden, bewirken rückläufi ge Statistiken in der Regel
einen abnehmenden Handlungsdruck. Dies wäre fatal,
insbesondere in Sachsen-Anhalt, ist doch die Tatver-
dächtigenbelastungszahl im bundesweiten Vergleich
weiterhin sehr hoch.
Vielfältige bedingende Faktoren, wie soziales Umfeld,
Peergroup und fehlende Zukunftsperspektiven werden
auch in Zukunft Herausforderungen bei der Bewälti-
gung von Jugendkriminalität darstellen. Potenziert
werden diese Risikofaktoren durch erlernte Prozesse
in den sozialen Systemen der Kinder, die den Ausbau
von Kompetenzen zum gewalt- und straffreien Leben
hemmen.
Dauerhaft bestehen bleiben daher die Notwendigkeit
eines frühzeitigen Eingreifens und eine enge Koope-
ration aller beteiligten Professionen, um Kindern und
Jugendlichen einen Weg außerhalb von Kriminalität
aufzuzeigen bzw. sie auf dem Weg in ein straffreies
Leben zu begleiten. Dabei spielen die Kinder und Ju-
gendlichen als Zielgruppe eine ebenso zentrale Rolle,
wie die Bezugspersonen innerhalb der sozialen Syste-
me der Kinder.
Mit dieser Fachtagung möchte der Landespräventions-
rat das Thema der Kinder-und Jugenddelinquenz als
notwendig zu betrachtendes Handlungsfeld beschrei-
ben. Gemeinsam mit Ihnen als Fachexperten/-innen
der unterschiedlichen Professionen und Systeme sol-
len Präventionsziele und zeitgemäße wie bedarfsge-
rechte Maßnahmen erörtert werden.
Wir würden uns freuen, Sie auch in diesem Jahr wieder
zahlreich begrüßen zu können.